Ein sozialer Übergang, der unsere Realität aus dem Gleichgewicht bringt Widersprüche zwischen Moral und Werten (German/Spanish)

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LGBTQ-LIEBESROMANE

Präsidentensohn datet Thronfolger

Ein junger Mann trifft seinen Traumprinzen, der Star einer Dating-Realityshow verliebt sich statt in die Teilnehmerinnen in den Produzenten, und eine Animationskünstlerin verschießt sich in eine mysteriöse Fremde in einer Buchhandlung: LGBTQ-Liebesromane boomen. Dabei orientieren sich die Autorinnen und Autoren oft an konventionellen Erzählmustern, wie Expertinnen meinen.

Alison Cochruns Homepage ist als „Your home for fluffy queer romance“ (dt. „Dein Zuhause für flauschige, queere Liebesgeschichten“) ausgewiesen. Seit ihrem Debütroman „The Charme Offensive“, der im Herbst bei Atria, Teil des großen US-Verlages Schuster & Schuster, erschien, begeistert sie Leser und Leserinnen.

Ellie trifft Jack – wieder

Mit 30 wurde Cochrun klar, dass sie lesbisch ist und dass Protagonisten und Protagonistinnen, die nicht heterosexuell sind, wichtig sind. Die Idee für ihre Romane war geboren. „The Charme Offensive“ handelt von Charlie, dem Star einer TV-Datingshow, den aber die Teilnehmerinnen, die sich um ihn bewerben, kalt lassen und der sich schließlich in Dev, den Produzenten der Show, verliebt.

Ihr zweiter Roman „Kiss Her Once for Me“ ist bereits angekündigt. Darin begegnet die Animationskünstlerin Ellie der mysteriösen Jack, ein Jahr nachdem sie sich Hals über Kopf in sie verliebt hat, wieder, allerdings in einer vertrackten Situation, in der sie die Verlobte ihres Bruders spielen muss.

US-Buchmarkt: Plus 740 Prozent in fünf Jahren

Cochrun ist eine der Autorinnen, deren Unterhaltungsromane auf dem US-amerikanischen Buchmarkt laut „New York Times“ boomen: Bücher, die die Liebesgeschichten all jener leicht zu lesend erzählen, die nicht heterosexuell sind. Ihre Cover zeigen das offensichtlich: Meist sind es zwei Männer, zwei Frauen oder Personen, die sich nicht dem Geschlechtsmodell weiblich/männlich zuordnen, die einander, umgeben von bunten Zeichnungen, küssen oder umarmen.

Zu kaufen sind sie in kleinen und großen Buchhandlungen und an der Supermarktkasse. Große Verlagshäuser wie Penguin Random House würden die Bücher in hoher Auflage verlegen, heißt es in der „New York Times“. Eine Erhebung des US-amerikanischen Marktforschers Bookscan zeigt auf, dass sich der Verkauf von LGBTQ-Liebesromanen auf dem US-Buchmarkt in den vergangenen fünf Jahren um 740 Prozent gesteigert hat.

LGBTQ-Liebesromane hierzulande meist Übersetzungen

Zahlen dazu, wie sich der Verkauf solcher Romane auf dem deutschsprachigen Buchmarkt innerhalb der vergangenen Jahre entwickelt hat, gibt es nicht. Vom Hauptverband des österreichischen Buchhandels und dem Börsenverein des deutschen Buchhandels heißt es auf Anfrage von ORF.at, dass sie nur die Umsatzverteilung grober Warengruppen erheben, etwa Bücher aus dem Bereich der Belletristik, der Kinder- und Jugendbuchliteratur und Ratgeber.

Hört man sich im deutschsprachigen Buchhandel um, erfährt man, dass Unterhaltungsliteratur mit nicht heterosexuellen Charakteren zunehmend ihr Publikum hat. Eine Suche unter dem Schlagwort „LGBTQ“ im Onlineangebot eines großen Buchhandelsunternehmens erzielt 3.722 Treffer, darunter befindet sich Cochruns „The Charme Offensive“.

Autorin Casey McQuiston
Mit „Red, White & Royal Blue“ gelang Casey McQuiston ein Bestseller über eine royale Liebesgeschichte zweier junger Männer

Übersetzungen aus dem englischsprachigen Raum überwiegen dabei, originär deutschsprachige LGBTQ-Liebesromane findet man kaum. Das zeigt auch das Programm großer Verlagshäuser, etwa Heyne und Knaur. In Letzterem ist die Übersetzung des Romans „Red, White & Royal Blue“ der US-amerikanischen Bestsellerautorin Casey McQuiston erschienen. McQuiston erzählt darin vom fiktiven britischen Thronfolger Henry, der sich in den Sohn der US-amerikanischen Präsidentin verliebt. Knaur hat McQuistons Roman in der Übersetzung mit einer Gesamtauflage von 50.000 Exemplaren verlegt.

Vermeintliche Geschlechtervielfalt

So weit, so fortschrittlich. Auf den ersten Blick zumindest, denn auf den zweiten zeigt sich: Ganz so einfach ist es mit der Akzeptanz verschiedener sexueller Identitäten nicht. Romantische Unterhaltungsromane mit nicht heterosexuellen Charakteren werden im Literaturbetrieb durchaus kritisch gesehen.

Buchcover von Royal Blue
Casey McQuinston: Royal Blue. Knaur, 464 Seiten, 13,90 Euro.

Den Grund erklärt Veit Schmidt von der lesbisch-schwulen Buchhandlung Löwenherz in der Wiener Berggasse. In dem 1993 eröffneten Fachgeschäft kann man neben Sachbüchern und unterschiedlicher lesbischer und schwuler Qualitätsliteratur etwa McQuistons Roman „Royal Blue“ kaufen. „Diese Bücher zeigen eine gesellschaftliche Entwicklung des Mainstreams, der sich mit sich selbst beschäftigt, aber nicht mit Schwulen, Lesben und ihren Problemen. Das ist eine Selbstvergewisserung der Mehrheitsgesellschaft und ihrer vermeintlichen Offenheit“, sagt der Buchhändler im Gespräch mit ORF.at. Wie sich ein Coming-out anfühlt, welche Anfeindungen homo-, trans-, a- und intersexuellen Menschen widerfahren, und andere homosexuelle Lebenskonflikte würden flauschige LGBTQ-Romanzen meist aussparen.

Dem Genre „Unterhaltungsroman“ dürfe man nicht unrecht tun, sagt der Buchhändler. Niemand würde sich von der „Bergdoktor“-Heftromanreihe erwarten, dass sie das reale Leben von heterosexuellen Männern und Frauen abbildet. Doch von steigenden Verkaufszahlen auf eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung zu schließen sei falsch. Zudem gebe es den „nicht heteronormativen Unterhaltungsroman aus großen Verlagen schon seit Jahrzehnten“.

Ein Beispiel ist „Doch die Hölle siegt“, ein homoerotischer Roman aus der Feder eines Autors mit dem Pseudonym Claude Borell, 1982 im Goldmann-Verlag erschienen. „Offen schwule Erotik etwa hat es in der Literatur schon immer gegeben“, sagt Schmidt.

Homoerotische Unterhaltung, heterosexuelle Vorbilder

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass viele dieser LGBTQ-Unterhaltungsromane einem konservativen heteronormativen Beziehungskonzept entsprechen. Unterhaltungsromane müsse man nicht moralisieren, sagt Susanne Hochreiter. Sie ist Literaturwissenschaftlerin am Institut für Germanistik der Universität Wien, ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der neueren deutschsprachigen Literatur, Gender-Studies und Queer Theory. „Doch viele dieser Trivialromane sind schwule oder lesbische Geschichten, die neu besetzt, aber sehr konventionell erzählt sind“, sagt Hochreiter.

Fragt man Cochrun nach ihrer Inspiration für ihre lesbische Liebesgeschichte „Kiss Her Once for Me“, nennt die Autorin den Hollywood-Film „Während du schliefst“. Ein Film, der eine heterosexuelle Liebesgeschichte zwischen einer Frau, gespielt von Sandra Bullock, und einem Mann erzählt.

„Viele dieser Romane präsentieren ein monogames Beziehungsmodell, bei welchem die Liebe zweier Personen idealisiert wird“, sagt Hochreiter. Soll heißen: Zwei Menschen verlieben sich, kommen nach einem leicht überwindbaren Problem zusammen und machen es sich im häuslichen Glück gemütlich. Dass das für queere Personen weitaus problematischer sein kann und vielen auch gar nicht als erstrebenswert erscheint, komme in solchen Geschichten nicht vor, sagt die Literaturwissenschaftlerin.

Mechanismen auf dem Buchmarkt

Dass sich LGBTQ-Romane neuerdings so gut verkaufen, erzählt mehr über den Buchmarkt als über die gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber sexuellen Orientierungen. Buchhandelsunternehmen präsentieren sich mit deren Verkauf weltoffen. Damit zieht das Unternehmen ein zusätzliches Lesersegment an. Mit klassischen Erzählungen, die zwar keine heterosexuellen Paarbeziehungen schildern, die Liebe zweier nicht heterosexueller Menschen aber weitgehend konfliktfrei beschreiben, könnten Verlage, für die ihre Absatzerwartung zählt, mit einer breiten Leserschaft rechnen.

„Das Schöne ist zwar, dass sich der Mainstream überhaupt mit lesbischem und schwulem Leben auseinandersetzt. Lange genug hat man ein negatives Bild von beispielsweise schwulen Männern gezeichnet. Aber der Großteil dieser Trivialromane bleibt eine gefällige Mainstream-Fantasie“, sagt Schmidt – und die Frage, wie jegliche sexuelle Identität in romantischer Unterhaltungsliteratur authentisch repräsentiert werden kann, damit offen.

Persönliche Reflexion: Als Mutter und Psychologin halte ich diese Art von Literatur für unvernünftig, da ich der Meinung bin, dass die Werte und die Natur verzerrt werden.

Links:

Una transición social que desequilibra nuestra realidad Contradicciones entre la moral y los valores

NOVELAS DE AMOR LGBTQ


El hijo del presidente sale con el heredero al trono
Un joven conoce a su príncipe azul, la estrella de un reality show de citas se enamora de la productora en lugar de los concursantes, y una artista de animación se enamora de un misterioso desconocido en una librería: las novelas de amor LGBTQ están en auge. Sin embargo, los autores suelen seguir patrones narrativos convencionales, según los expertos.

La página web de Alison Cochrun se anuncia como «Tu hogar para el romance queer esponjoso». Desde su primera novela «The Charm Offensive», publicada en otoño por Atria, parte de la gran editorial estadounidense Schuster & Schuster, no ha dejado de deleitar a los lectores.

Sin embargo, el camino para convertirse en un autor de «romances LGBTQ» fue difícil: «Durante mucho tiempo pensé que el amor sólo existía entre un hombre y una mujer», escribe Cochrun desde Portland, en el estado norteamericano de Oregón, en una entrevista por correo electrónico con ORF.at. Las novelas románticas que había leído de joven no le decían otra cosa. Cuando era adolescente, deseaba en vano que hubiera protagonistas lesbianas.

Ellie se encuentra con Jack – de nuevo
A los 30 años, Cochrun se dio cuenta de que era lesbiana y de que los protagonistas y las protagonistas que no eran heterosexuales eran importantes. Así nació la idea de sus novelas. «The Charm Offensive» trata de Charlie, la estrella de un programa de citas de la televisión, pero al que las concursantes que compiten por él le dejan frío y que finalmente se enamora de Dev, el productor del programa.

Su segunda novela «Kiss Her Once for Me» ya ha sido anunciada. En ella, la animadora Ellie se reencuentra con el misterioso Jack, un año después de haberse enamorado de ella, pero en una situación complicada en la que tiene que hacer de prometida de su hermano.

Mercado del libro en EE.UU.: aumento del 740% en cinco años


Cochrun es una de las autoras cuyas novelas ligeras están en auge en el mercado del libro estadounidense, según el New York Times: libros que cuentan las historias de amor de todos aquellos que no son heterosexuales de forma fácil de leer. Sus portadas, obviamente, lo demuestran: normalmente aparecen dos hombres, dos mujeres o personas que no se ajustan al modelo de género femenino/masculino, besándose o abrazándose, rodeados de dibujos coloridos.

Se pueden comprar en pequeñas y grandes librerías y en la caja del supermercado. Grandes editoriales como Penguin Random House publicarían los libros en grandes cantidades, según el «New York Times». Un estudio realizado por la empresa estadounidense de investigación de mercados Bookscan revela que las ventas de novelas románticas LGBTQ en el mercado del libro estadounidense han aumentado un 740% en los últimos cinco años.

Las novelas románticas LGBTQ se traducen principalmente en este país


No existen cifras sobre la evolución de las ventas de este tipo de novelas en el mercado del libro en lengua alemana en los últimos años. La Hauptverband des österreichischen Buchhandels y la Börsenverein des deutschen Buchhandels, al ser preguntadas por ORF.at, dicen que sólo recogen la distribución de ventas de grupos de productos aproximados, como los libros de ficción, los de literatura infantil y juvenil y las guías.

Si uno escucha por ahí en el comercio de libros en lengua alemana, se entera de que la literatura de entretenimiento con personajes no heterosexuales tiene cada vez más su público. Una búsqueda con la palabra clave «LGBTQ» en la oferta en línea de una importante librería arroja 3.722 resultados, entre ellos «La ofensiva del encanto» de Cochrun.

Autor Casey McQuiston
Larry D. Moore
CC BY-SA 4.0
Con «Red, White & Royal Blue», Casey McQuiston consiguió escribir un bestseller sobre una historia de amor real entre dos jóvenes.
Predominan las traducciones del mundo anglosajón, las novelas de amor LGBTQ originales en alemán son difíciles de encontrar. Esto también es evidente en los programas de las grandes editoriales, como Heyne y Knaur. Este último ha publicado la traducción de la novela «Red, White & Royal Blue» del autor estadounidense de best-sellers Casey McQuiston. McQuiston cuenta la historia de Enrique, el heredero ficticio del trono británico, que se enamora del hijo del presidente de Estados Unidos. Knaur ha publicado la novela de McQuiston en traducción con una tirada total de 50.000 ejemplares.

Supuesta diversidad de género


Hasta ahora, tan progresista. Al menos a primera vista, porque un segundo vistazo revela que no es tan sencillo con la aceptación de las diferentes identidades sexuales. Las novelas ligeras románticas con personajes no heterosexuales son vistas de forma bastante crítica en el mundo literario.

No hay que ser injusto con el género «novela ligera», dice el librero. Nadie esperaría que la serie de novelas «Bergdoktor» describiera la vida real de hombres y mujeres heterosexuales. Pero sería un error sacar conclusiones sobre un desarrollo social general a partir de las crecientes cifras de ventas. Además, la «novela ligera no heteronormativa de las grandes editoriales existe desde hace décadas».

Un ejemplo es «Pero el infierno vence», una novela homoerótica escrita por un autor con el seudónimo de Claude Borell, publicada por Goldmann en 1982. «El erotismo abiertamente gay, por ejemplo, siempre ha existido en la literatura», dice Schmidt.

Entretenimiento homoerótico, modelos heterosexuales
Otra crítica es que muchas de estas novelas ligeras LGBTQ se ajustan a un concepto heteronormativo conservador de las relaciones. No es necesario moralizar las novelas de entretenimiento, dice Susanne Hochreiter. Es profesora de literatura en el Departamento de Estudios Alemanes de la Universidad de Viena, y sus investigaciones se centran en la literatura reciente en lengua alemana, los estudios de género y la teoría queer. «Pero muchas de estas novelas ligeras son historias de gays o lesbianas, refundidas pero contadas de forma muy convencional», dice Hochreiter.

Si se le pregunta a Cochrun por su inspiración para su historia de amor lésbico «Bésala una vez por mí», la autora cita la película de Hollywood «Mientras dormías». Una película que cuenta una historia de amor heterosexual entre una mujer, interpretada por Sandra Bullock, y un hombre.

«Muchas de estas novelas presentan un modelo de relación monógama en el que se idealiza el amor de dos personas», dice Hochreiter. En otras palabras: dos personas se enamoran, se juntan tras un problema fácilmente superable y se acomodan en la felicidad doméstica. El hecho de que esto puede ser mucho más problemático para las personas queer, y que muchos ni siquiera lo ven como algo deseable, no aparece en esas historias, dice el literato.

Mecanismos en el mercado del libro


El hecho de que las novelas LGBTQ se vendan tan bien últimamente nos habla más del mercado del libro que de la aceptación social de las orientaciones sexuales. Los libreros se presentan como cosmopolitas al venderlos. Con ello, la empresa atrae a un segmento adicional de lectores. Con las narraciones clásicas que no representan relaciones de pareja heterosexuales, sino que describen el amor de dos personas no heterosexuales en gran medida libre de conflictos, los editores para los que cuenta su expectativa de ventas podían contar con un amplio número de lectores.

«Lo bueno es que la corriente principal se ocupa de la vida de las lesbianas y los gays. Durante mucho tiempo se ha pintado una imagen negativa de los hombres homosexuales, por ejemplo. Sin embargo, la mayoría de estas novelas ligeras siguen siendo una agradable fantasía convencional», dice Schmidt, dejando abierta la cuestión de cómo puede representarse auténticamente cualquier identidad sexual en la ficción ligera romántica.

Reflexión personal: Como madre y psicóloga, no considero prudente este tipo de literatura tratada desde un aspecto normal, ya que considero que se están distorsionando los valores y la naturaleza.

Enlaces:
«Artículo del «NYT
Alison Cochrun
«Royal Blue» de Casey McQuiston (Knaur)
Librería Löwenherz
Susanne Hochreiter (Universidad de Viena)