Russland feiert am 9. Mai «Tag des Sieges» – Putin-Rede mit Spannung wartet

"Wie 1945 wird der Sieg unser sein" Anlässlich des 77. Jahrestags des Weltkriegsendes hat Russlands Präsident Putin den Ex-Sowjetrepubliken gratuliert - außer den Regierungen der Ukraine und Georgiens. Mit Blick auf die Ukraine zog er Parallelen zum Zweiten Weltkrieg.

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Eine Rede voller Vorwürfe an den Westen – Putin

Schuld am Einmarsch in der Ukraine ist der Westen – das betonte Russlands Präsident Putin bei seiner Rede zum «Tag des Sieges» in Moskau. Eine Generalmobilmachung verkündete er, anders als befürchtet, nicht.

Den historischen Bogen schlug Wladimir Putin direkt zu Beginn seiner Rede. Die Verteidigung des Heimatlandes sei schon immer heilig gewesen, erklärte er in Anwesenheit Hunderter Weltkriegsveteranen auf dem Roten Platz:Sie kämpften gegen den Feind bei Moskau und Leningrad, Kiew und Minsk, Stalingrad und Kursk, Sewastopol und Charkiw. So ist es auch heute: Sie kämpfen in diesen Tagen für unser Volk im Donbas, für die Sicherheit unserer Heimat Russland.

LIVE von der Militärparade in Moskau und der Rede von Wladimir Putin.

LIVE von der Militärparade in Moskau und der Rede von Wladimir Putin. ©APAm Montag, den 9. Mai 2022, feiert Russland den «Tag es Sieges» mit zahlreichen Militärparaden. In Moskau wird die Rede von Präsident Wladimir Putin aufgrund des Krieges gegen die Ukraine mit Spannung erwartet. Wir berichten via LIVE-Blog.

berschattet von seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Russland 77 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs mit ersten Militärparaden im äußersten Osten des Landes den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland gefeiert. Auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka, auf der Insel Sachalin, in der Großstadt Wladiwostok am Pazifik und in weiteren Orten beteiligten sich Hunderte Soldaten an den Paraden zur Erinnerung an den Großen Vaterländischen Krieg.Generalprobe zur Militärparade in Moskau

«Spezialoperation», um Grenzen zu schützen

Es sei eine Pflicht, die Erinnerung an diejenigen zu bewahren, die den Nationalsozialismus niedergeschlagen haben und man werde, beteuerte Putin, ihnen immer nacheifern. Dass es bei der sogenannten «Spezialoperation in der Ukraine» aus Kreml-Sicht nicht nur um die Wahrnehmung einer historischen Verantwortung geht, sondern allem voran um den Schutz der eigenen Grenzen – auch daran ließ der russische Präsident erneut keinen Zweifel. Ebenso wenig daran, wer die Schuld für die aktuelle Situation trage:Im Dezember vergangenen Jahres haben wir vorgeschlagen, ein Abkommen über Sicherheitsgarantien abzuschließen. Russland rief den Westen zu einem ehrlichen Dialog auf, zur Suche nach vernünftigen Kompromisslösungen, zur Berücksichtigung der Interessen des anderen. Alles war vergebens. Die NATO-Staaten wollten uns nicht anhören.

Stattdessen hätten sie die Lage gemeinsam mit der Ukraine immer weiter eskaliert. Sie hätten, erklärt Putin, das Land militärisch aufgerüstet und Angriffe auf die Regionen im Donbass sowie auf die Halbinsel Krim geplant. «Die Gefahr wuchs jeden Tag. Russland erteilte dem Angreifer eine präventive Abfuhr. Es war eine erzwungene, rechtzeitige Entscheidung – die einzig richtige. Die Entscheidung eines souveränen, starken, unabhängigen Landes.»

Damit fasste Putin im Grunde lediglich einmal mehr die Argumentationslinien zusammen, mit denen er bereits Ende Februar seinen Befehl zum Einmarsch in die Ukraine gerechtfertigt hatte.

Keine offizielle Kriegserklärung

Im Vorfeld der heutigen Siegesfeier hatte es Spekulationen darüber gegeben, ob Putin seine Ansprache dazu nutzen könnte, eine General- oder zumindest Teilmobilmachung zu verkünden. Dem hätte allerdings eine offizielle Kriegserklärung vorangehen müssen. Die kam aber nicht. Stattdessen gab er das Versprechen, die Familien der in der Ukraine gestorbenen oder verletzten Soldaten besonders zu unterstützen. Ein entsprechendes Dekret wurde bereits am Morgen unterzeichnet.

Bei der anschließenden Parade, bei der unter anderem Panzer und Mehrfachraketenwerfer über den Roten Platz rollten, waren auch Soldaten vertreten, die an der sogenannten «militärischen Spezialoperation» beteiligt sind. Die geplante Flugshow wurde mit Verweis auf schlechtes Wetter abgesagt.

Zehntausende Schaulustige bei Parade

Die Straßen Moskaus waren unterdessen wieder gesäumt von Zehntausenden Schaulustigen. «Der Tag des Sieges ist der Hauptfeiertag unseres Landes», erklärte die 64-jährige Ljudmila, die den vorbeifahrenden Militärfahrzeugen vom Straßenrand aus zuschaute. Die Parade wecke in ihr ein Gefühl der Stärke, sagte sie.

Der Blick auf die aktuelle Situation in der Ukraine, so Ljudmila, sei jedoch sehr schmerzhaft. «Es ist sehr schade, dass es so weit gekommen ist. Wir alle waren gleich. Ich habe in der Ukraine studiert, dann 40 Jahre in Russland gearbeitet. Schade ist überhaupt, dass die Sowjetunion zusammengebrochen ist», erzählt sie.

Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sagte Bas, dieser müsse aufhören. Ihr Besuch sei auch ein Zeichen für Demokratie und gemeinsame europäische Werte. Stefantschuk dankte ihr für ihr Kommen gerade an diesem 8. Mai. «Das ist für uns wirklich ein Zeichen der Solidarität Deutschlands mit der Ukraine und mit dem ukrainischen Volk.» Zuvor war Bas vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj empfangen worden, wie auf von einem Bundestagsvertreter auf Twitter veröffentlichten Fotos zu sehen war. 

Putin gratuliert Ex-Sowjetrepubliken

Putins Schreiben ging unter anderem an die Regierungen von Armenien, Aserbaidschan und Belarus sowie an mehrere zentralasiatische Ex-Sowjetrepubliken. Neben den ostukrainischen Separatistengebieten Donezk und Luhansk, die Moskau Ende Februar unter heftigem internationalen Protest als unabhängig anerkannt hatte, gratulierte Putin auch den von der Südkaukaus-Republik Georgien abtrünnigen Gebieten Abchasien und Südossetien. Das ukrainische und das georgische Volk erwähnte er zwar auch – nicht aber deren Regierungen. Gegen Georgien hatte Russland 2008 Krieg geführt.

Russland feiert am 9. Mai traditionell den Sieg über Nazi-Deutschland. Morgen ist in Moskau zu diesem Anlass eine große Militärparade geplant. Russland hatte am 24. Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen und ihn mit einer angeblichen «Entnazifizierung» des Nachbarlandes begründet. Beobachter halten das jedoch für einen Vorwand, um die Kampfhandlungen zu rechtfertigen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich mit Blick auf die Ukraine siegessicher gezeigt und Parallelen zum Zweiten Weltkrieg gezogen. «Wie 1945 wird der Sieg unser sein», heißt es in einer auf der Kreml-Webseite veröffentlichten Grußbotschaft Putins anlässlich des 77. Jahrestag des Weltkriegsendes. «Heute kämpfen unsere Soldaten wie ihre Vorfahren Schulter an Schulter für die Befreiung ihrer Heimat vom Nazidreck.»

«Leider erhebt der Nationalsozialismus heute wieder sein Haupt», heißt es in einer an die Ukrainer gerichteten Passage. «Unsere heilige Pflicht ist es, die ideologischen Erben derer, die besiegt wurden», daran zu hindern, sich «ihre Revanche» zu verschaffen. Allen Bewohnern der Ukraine wünsche er eine «friedvolle und gerechte Zukunft».

Militärparade zum 9. Mai in Moskau: Rede von Wladimir Putin

Das Verteidigungsministerium in Moskau veröffentlichte dazu am Montag zahlreiche Fotos – in Wladiwostok fuhren auch die Weltkriegspanzer vom T-34 in der Kolonne mit. Im ganzen Land waren 28 Paraden geplant, die mit Abstand größte ist in der Hauptstadt Moskau für 9.00 Uhr MESZ (10.00 Uhr Ortszeit) angesetzt. Mit Spannung erwartet wurde eine Rede von Kremlchef Wladimir Putin, dem Oberbefehlshaber der russischen Streitkräfte, auf dem Roten Platz. Putin dürfte sich auch zum Krieg gegen die Ukraine äußern.

Der Kreml spricht dabei nicht von Krieg, sondern von einer «militärischen Spezial-Operation». Dieses Mal wird kein ausländischer Staatschef bei der Parade zu Gast sein. Die mit einem Großaufgebot an Uniformierten gesicherte Innenstadt glich einer Festung.

Soldaten, Panzer, Flugzeuge bei Parade im Einsatz

Über den Roten Platz und durch die Metropole rollen bei der Parade Panzer und andere Kampftechnik sowie mit Atomsprengköpfen bestückbare Raketen. Geplant war auch eine Flugshow. Acht Kampfflugzeuge sollen am Himmel den Buchstaben «Z» formen, der das offizielle Symbol für Russlands Militäreinsatz in der Ukraine ist. An dem Angriffskrieg beteiligte Soldaten gratulierten in einem vom Verteidigungsministerium am Morgen veröffentlichten Video zum «Tag des Sieges».

Am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Europa mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht zu Ende gegangen. Russland begeht am 9. Mai mit dem «Tag des Sieges» über Nazi-Deutschland seinen wichtigsten Feiertag.


Russia celebrates «Victory Day» on May 9 – Putin speech eagerly awaited


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LIVE from the military parade in Moscow and the speech of Vladimir Putin.


On Monday, May 9, 2022, Russia will celebrate «Victory Day» with numerous military parades. In Moscow, President Vladimir Putin’s speech is eagerly awaited due to the war against Ukraine. We report via LIVE blog.
bshadowed by its war of aggression against Ukraine, Russia has celebrated the Soviet Union’s victory over Nazi Germany 77 years after the end of World War II with the first military parades in the far east of the country. On the Far Eastern peninsula of Kamchatka, on the island of Sakhalin, in the metropolis of Vladivostok on the Pacific Ocean and in other places, hundreds of soldiers took part in the parades commemorating the Great Patriotic War.

May 9 military parade in Moscow: speech by Vladimir Putin.


The Ministry of Defense in Moscow published numerous photos for the occasion on Monday – in Vladivostok, World War II tanks from the T-34 also rode in the column. Across the country, 28 parades were planned, with by far the largest scheduled in the capital Moscow for 9:00 a.m. CEST (10:00 a.m. local time). A speech by Kremlin leader Vladimir Putin, the commander-in-chief of Russia’s armed forces, in Red Square was eagerly awaited. Putin is also expected to comment on the war against Ukraine.

The Kremlin is not talking about war here, but about a «special military operation.» This time, no foreign head of state will be a guest at the parade. The city center, secured with a large contingent of uniformed personnel, resembled a fortress.

Soldiers, tanks, planes in action at parade


Tanks and other combat equipment, as well as missiles armed with nuclear warheads, will roll across Red Square and through the metropolis during the parade. An air show was also planned. Eight fighter jets are to form the letter «Z» in the sky, which is the official symbol of Russia’s military mission in Ukraine. Soldiers involved in the war of aggression congratulated the «Victory Day» in a video released by the Defense Ministry in the morning.

On May 8, 1945, World War II in Europe had ended with the surrender of the German Wehrmacht. Russia celebrates its most important holiday on May 9 with the «Victory Day» over Nazi Germany.

Referring to the Russian war of aggression against Ukraine, Bas said it must stop. Her visit was also a sign for democracy and common European values. Stefantschuk thanked her for coming, especially on this May 8. «For us, this is really a sign of Germany’s solidarity with Ukraine and with the Ukrainian people.» Earlier, Bas was received by Ukrainian President Volodymyr Selenskyj, as seen in photos published by a Bundestag representative on Twitter.